Umweltpreisträgerin Inge Sielmann in München verstorben

Inge Sielmann ist am 25. März 2019 kurz vor ihrem 89. Geburtstag in ihrem Münchner Wohnsitz verstorben. Die gebürtige Hamburgerin ließ ihrem Ehemann, dem international bekannten Tierfilmer Heinz Sielmann, stets den Vortritt. Dabei war sie selbst eine mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete, engagierte Naturschützerin.

Die große Liebe zur Natur hatte sie von ihrem Vater geerbt. Diese Gemeinsamkeit verband Inge und Heinz Sielmann während ihrer 55-jährigen Ehe intensiv miteinander. Die beiden haben mitunter nächtelang nur im Schneideraum zugebracht und gearbeitet, wollten mit ihren Beiträgen die Schönheit der Flora und Fauna zeigen. Sie brachten Artenvielfalt aus fünf Kontinenten in die Wohnzimmer, um damit ein Bewusstsein für den Natur- und Artenschutz, aber auch für die Auswirkungen der menschlichen Eingriffe ins Ökosystem zu schaffen. Er suchte ihren Rat und sie schnitt die Grobfassung für einige seiner Filme. Im fortgeschrittenen Alter haben die beiden Mahner ein weiteres Herzensprojekt ins Leben gerufen – sie gründeten die Heinz Sielmann Stiftung als bundesweit tätige Naturschutzstiftung.

Die Stiftung bewahrt das Lebenswerk für zukünftige Generationen

Inge Sielmann hatte schon früh erkannt, dass sich wildlebende Pflanzen und Tiere am besten in großen, natürlichen und unzerschnittenen Lebensräumen schützen lassen. Mit ihrer Stiftung lässt sich nun das Lebenswerk der beiden für die Zukunft erhalten. Auf Inge Sielmanns Betreiben hin erwarb die Stiftung als erste private Naturschutzstiftung ehemalige Truppenübungsplätze und Bergbaufolgelandschaften. So wurden Flächen von europäischem Rang im Land Brandenburg langfristig für den Naturschutz gesichert. Diese Erfolge sind Inge Sielmanns persönlichem Engagement zu verdanken und von ihrer Handschrift geprägt.

Aber auch das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur war ihr ein Herzenswunsch. Sie ermöglichte die Gründung der Sielmanns Natur-Ranger, der Jugendorganisation ihrer Stiftung und sie gab ihren Namen für Schulen und Kindertagesstätten, um den Naturschutzgedanken weiterzugeben.
 
Nach dem Tod ihres Mannes führte sie das gemeinsame Lebenswerk fort, indem sie 2006 den Vorsitz des Stiftungsrats übernahm. Im Juni 2017 zog sie sich von der Spitze des Stiftungsrates zurück und legte die Aufgaben in die Hände von Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, dem langjährigen Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Als Ehrenvorsitzende des Stiftungsrats blieb sie der Stiftung aktiv verbunden.

„Für den Natur- und Artenschutz in der Bundesrepublik Deutschland hat Inge Sielmann als private Stifterin eine über Generationen hinweg wegweisende Rolle gespielt“, sagt Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung. Ihr Engagement wurde im Oktober 2017 mit dem Deutschen Umweltpreis gewürdigt.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Storkow (Mark)
Mi, 27. März 2019

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