Beteiligungsworkshop: Licht aus für die Umwelt? Entscheiden Sie mit!
Licht aus für die Umwelt? Entscheiden Sie mit!
14. 02. 2024 von 18:00-19:30 Uhr
Was bedeutet eigentlich Lichtverschmutzung? Sollten wir etwas dagegen tun? Ist Straßenbeleuchtung die ganze Nacht über sinnvoll oder überflüssig?
Diese Fragestellungen sind für die Stadt Storkow nicht ganz neu. Im September letzten Jahres beteiligte sich Storkow an der jährlichen Aktion „Earth Night“ und schaltete zur Probe eine ganze Nacht lang das Licht aus. Mit mehreren Aktionen wie z.B. einem Konzert im Dunkeln am „Strand für alle“ in Karlslust, einer Fotoausstellung, Vorträge und Nacht-Yoga erreichte die Stadt Storkow regionale Aufmerksamkeit.
Am Mittwoch, den 14. Februar sind die Storkowerinnen und Storkower erneut gefragt, Stellung zu beziehen und mitzudiskutieren, ob und in welchem Umfang die Stadt die Straßenbeleuchtung nachts abschalten sollte. Ziel dieses Diskussions-Workshops ist es, eine Empfehlung und ein Konzept für die Stadt Storkow zu entwickeln. Moderiert wird die Runde von Karolin Ring (Leiterein für Kommunikation und Presse des Landkreises). René Curwy (Fotograf, Dipl.-Ing. für Luft- u. Raumfahrttechnik und Teammitglied bei Paten der Nacht) hält einen Impulsvortrag über Lichtverschmutzung. In seiner Präsentation zeigt er die Vorteile auf und nennt Beispiele aus größeren Städten wie Gütersloh, Schwäbisch Hall, Niederkassel u.v.m., die die Nachtabschaltung schon erfolgreich umgesetzt haben. Besonders fortschrittlich ist unser Nachbarland Frankreich. Die großflächige nächtliche Reduktion bzw. Abschaltung der Straßenbeleuchtung, auch in großen Städten, sieht man sehr eindrucksvoll auch auf Satellitenbildern.
Die Einwohnerinnen und Einwohner werden aufgerufen mitzumachen und mitzuentscheiden. Das Diskussionsforum ist kostenfrei. Um Voranmeldung wird gebeten unter der Telefonnummer 033678-73108 oder unter
Hintergrundinformationen des Vereins „Paten der Nacht“
Eine Lichtverschmutzungs-Karte von Europa auf der Webseite www.paten-der-nacht.de offenbart eindrucksvoll, welches Ausmaß der nächtliche Beleuchtungswahnsinn innerhalb von nur zwei Jahrzehnten angenommen hat. Die Satellitenaufnahmen visualisieren den Unterschied zwischen 1992 und 2010 und lassen so die enorme Helligkeitssteigerung der Nächte über Europa sichtbar werden.
Ende des 19. Jahrhunderts begannen wir Menschen den Nachthimmel systematisch aufzuhellen. Denn die elektrische Beleuchtung wurde erfunden. Anfang des 20. Jahrhunderts war der Nachthimmel dann erstmals signifikant aufgehellt von der immer größer werdenden Zahl an Straßenlaternen. Jeder weitere Technologiesprung intensivierte diese Aufhellung. Den Höhepunkt markiert derzeit die LED-Technik. Die extrem geringen Herstellungskosten bei gleichzeitig enorm hoher Energie-Effizienz (d.h. hohe Leuchtdichte bei kleinem Energieverbrauch) führen zu einem regelrechten Boom. Heutzutage wird sie nahezu inflationär eingesetzt. Die LED steht für Wohlstand und technischen Fortschritt. Alles und überall wird beleuchtet. Hell und die ganze Nacht hindurch.
Schon lange dient Licht nicht mehr nur der Sicherheit (Wege- und Straßenbeleuchtung), sondern wird für die Ausübung von Freizeitaktivitäten genutzt (z.B. Fußballplatzbeleuchtung, Nachtskifahren/-rodeln, Open-Air-Veranstaltungen, Konzerte). Vor allem aber exzessiv als Werbebeleuchtung. Aber auch immer umfangreicher als reine Zierbeleuchtung. So werden Häuser, Gebäude, Kirchtürme, Fassaden und Brücken dauerbeleuchtet sowie Bäume, Sträucher, Hecken, Gärten und Teiche mit hellem Licht in Szene gesetzt. Immer mehr und immer länger. Zudem leuchten Unmengen an Licht fehlgelenkt am eigentlichen Ziel vorbei und sind damit pure Verschwendung (Licht, Energie, CO2).
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